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© Pastoralraum Hitzkirchertal

40 Tage nach Ostern, und damit immer an einem Donnerstag, feiern wir Auffahrt, ein weiteres wichtiges Hochfest im Kirchenjahr. Wir Gedenken der Rückkehr des Gottessohnes zu seinem Vater im Himmel.

Vielfältiges Brauchtum

Unser Auffahrtsumritt hat wie jene in Altishofen, Beromünster, Ettiswil, Grosswangen und Sempach eine fast 500-jährige Tradition. Die geistliche Obrigkeit führte damals die Prozessionen in schwieriger Zeit ein, um das Unheil für den «einzig wahren Glauben» abzuwenden. Schliesslich wurde der «Bannritt» zur Fürbitte um Gottes Segen: Unter prächtigen Auffahrtsbögen, die in den verschiedenen Ortsteilen liebevoll erstellt werden, wird jeweils der Segen für Mensch und Tier, für Dorf und Landschaft erteilt.

Umritt

Der über 20 Kilometer lange Umritt startet in Hitzkirch frühmorgens um 5 Uhr, wenn es noch dunkel ist. Es nehmen Reiterinnen und Reiter teil, aber auch viel Fussvolk – alle sind herzlich willkommen! Über Feld, Wald und Flur bewegt sich die lange Kolonne. Die Prozession erstreckt sich von Hitzkirch nach Ermensee und Mosen bis hin nach Aesch, wo erstmals ein längerer Halt erfolgt. Unter freiem Himmel wird hier ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert. Anschliessend haben alle die Möglichkeit, an diversen Orten zu frühstücken, bevor es mit der Prozession über Hämikon nach Müswangen weiter geht. Auf dieser Strecke trennen sich Reitergruppe und Fussvolk, weil die Pferde den starken Anstieg schneller gehen. Pilgerinnen und Pilger, die nicht den ganzen Umritt unter die Füsse nehmen wollen, können ab hier per Buss wieder zurück nach Hitzkirch fahren.

Pferdesegnung vor der Kirche

In Müswangen findet eine Pferdesegnung statt, bei der viele zusätzliche Reiterinnen und Reiter dazustossen, bevor sich der ganze Zug für den letzten Abschnitt von Sulz über Gelfingen wieder zurück nach Hitzkirch begibt.

Hofsegnungen

Ein weiterer Brauch ist, dass die Prozession auf ihrem Weg immer wieder auf Höfe trifft, die vor ihrem Haus einen kleinen Altar aufgestellt haben, geschmückt mit einem weissen Tischtuch, Blumen und Kerzen. Hier hält der Zug jeweils an, denn sie alle erhalten einen speziellen Segen, angekündigt durch ein helles Glöcklein, das vom Glögglibueb oder vom Glögglimeitschi geläutet wird.

Bildliche Darstellung der Auffahrt Christi

Höhepunkt des Umrittes ist der feierliche Einzug in Hitzkirch. Angeführt von Musikantinnen und Musikanten und begleitet vom Kavallerie- und Reitverein Hitzkirchertal, wird im Dorfzentrum hoch zu Ross die Festpredigt gehalten. Danach setzt sich die eindrückliche Prozession ein letztes Mal in Bewegung, ehe sich die Menschen zur Pfarrkirche aufmachen. Hier endet der Auffahrtsumritt mit der bildlichen Himmelfahrt – einem alten Brauch, den man heute nur noch selten sieht.

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