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© Pastoralraum Hitzkirchertal

Geschichte der Pfarrei Müswangen

Das Dorf erscheint aIs «Milizwaga» 893 und aIs «Milezwanga» um 950 in den Güterverzeichnissen der Zürcher Fraumünster-Abtei. Um 1150 kommt es in den «Acta Muriensis» vor. 1425 bis 1798 gehörte das Dorf zu den oberen Freien Aemtern und kam dann unter französischer Herrschaft (1798 bis 1803) zum Kanton Baden und ab 1803 zum Kanton Luzern. «Miswangen» bedeutet wahrscheinlich: Feld (wang) eines Milo. Der Historiker Förstemann meint, «Milo, Milko» kommt von «lieb, barmherzig». Die heutige Schreibweise hat also nichts mit Mäusen zu tun.

1275 wechselt dieser Besitz an das Zisterzienserinnen Kloster Rathausen unter dem Namen «Miswangen». Offenbar besass auch die Kommende Hitzkirch (= Niederlassung der Deutschritter) Güter in «Miswangen». Im Jahre 1283 wird ein Besitzwechsel ans Dominikanerinnenkloster Octenbach erwähnt. Das habsburgische Urbar über die Einkünfte und Rechte erwähnt um 1300 einen Hof in unserem Dorf sogar mit Namen. Es heisst: «ze Miswangen lit ein hof; der heisset der hof ze Niderdorf.»

Bei der Schlichtung eines Streites im Jahre 1318 zwischen dem Kloster Octenbach und zwei Brüdern aus Schongau wird in den Oetenbacher Urkunden ein «Buggo von Miwangen» erwähnt. Er ist damals als Zeuge aufgetreten.

Im Jahrzeitenbuch der Deutschritter von Hitzkirch finden wir eine Schenkung von Müswanger Gütern durch Gisela von Lieli. AIso hatten auch die Ritter von Lieli Güter in unserem Dorf.

Eine bemerkenswerte Notiz findet sich schliesslich in den Akten über den Kauf der Jesuitenhöfe aus dem Jahre 1694. Dort heisst es über die Bewohner: Sie sind arm aber frech, lügenhaft, störrisch und handelssüchtig, «rechtsdröller, die weder Gott noch den Menschen fürchten, kurz „pessimorum pessimi“ (das Schlimmste vom Schlimmen)“.

Im Jahre 1678 wurde in Hitzkirch die neue Pfarrkirche gebaut. Aus dieser Zeit besteht ein Baubuch. Darin findet sich eine Liste aller Spender sowie eine lückenlose Auflistung aller damals in der Pfarrei wohnhaften Familien. Die Pfarrei Hitzkirch wurde damals von Pfarrer Jeremias Schmid geleitet. (Er unterstand dem Komtur der Kommende des Deutschritterordens, später Lehrerseminar und heute Polizeischule). Neben Hitzkirch gehörten ins Gebiet der Pfarrei: Ermensee, Sulz, Lieli, Gelfingen,

Richensee, Müswangen, Hämikon, Altwis, Jenseits des Sees (Retschwil, Herlisberg), Mosen, Aesch und Rüedikon.

Die Müswanger hatten erst vor 10 Jahren die neue Kapelle gebaut. Trotzdem sind die Spenden der Müswanger erstaunlich hoch.

Müswangen gehörte zur Pfarrei Hitzkirch. Die heutige barocke Dorfkapelle wird 1669 eingeweiht. 

Seit 1958 ist Müswangen eine eigene Pfarrei. In den 60er Jahren des 19. Jh. wird das Dorf von drei Grossbränden heimgesucht. Kurze Zeit nach dem Ersten Weltkrieg und wiederum während des Zweiten Weltkrieges wird auf der Müswanger Allmend Torf als Brenn- und Heizmaterial abgebaut. Vielen Müswangerinnen und Müswangern sowie Internierten bietet diese Arbeit eine willkommene Verdienstmöglichkeit.

6. Am 25. Februar 1945 muss ein amerikanischer Bomber in Müswangen notlanden. Das Flugzeug, mit Munition und Treibstoff voll beladen, hätte deutsche Städte bombardieren sollen. Es zerschellt zum Glück neben dem Dorf.

Seit 2002 gehört Müswangen mit Hitzkirch, Hämikon, Sulz und Retschwil zum Verwaltungszentrum Hitzkirch-Plus.

Am 25. November 2008 stimmte die Gemeinde Müswangen einer Fusion zu per 1. Januar 2009 mit den Gemeinden Hitzkirch, Sulz, Hämikon, Retschwil, Gelfingen und Mosen.